Als die Post noch Zeitung machte
Deutsches Postmuseum
Frankfurt/Main 1994
Autor: Stephan Jürgens, AIJP
Zeitungen und Post gehören von Anfang an zusammen. Die Post bringt die Nachrichten "aus der Ferne" - die Ankunft der Postkutsche (hier in einer Malerei von Carl Spitzweg) brachte die neuesten Nachrichten ...
Von der Post zugestellte Zeitungen erhalten heute einen mehrzeiligen Adresseeindruck, die Bezahlung des Transportes wird m.E. nicht mehr dokumentiert. Dies ist m.E. nicht mehr nötig, weil es im Postzeitungsdienst keine Möglichkeit mehr gibt, die Postgebühren dem Empfänger bezahlen zu lassen.
Ein Teil der im folgenden gezeigten sind keine Frankierungen, sondern (Nach-)Portoverwendungen. Die mit Marken bezahlten Gebühren betreffen nicht immer den Transport, in einigen Fällen sind auch Steuern. So hat z.B. Metternich in Österreich eien "Zeitungssteuer" für ausländische Zeitungen eingeführt, um Zeitungen zu verteuern und damit letzlich die Informationen weniger öffentlich zu machen.
Auch wenn diese Sammlung anders aussieht: über lange Jahre war das Streifband - auch kreuzförmig als "Kreuzband" - die verbreiteste Form, die Postgebühren auf der Sendung zu befestigen.
Diese auch hauptsächlich im österreichischen auch "Zeitungsschleifen" genannten Streifbänder enthielten ausser der Adresse und dem Nachweis der Entgeltbezahlung, keine oder nur werbliche Informationen - und wurden deshalb meist entsorgt. Viele Briefmarken in den "typischen" Drucksachen-Wertstufen sind deshalb - insbesondere auf Beleg - wesentlich seltener, als die Auflagezahlen vermuten lassen. Ein Brief von der Liebsten oder eine Rechnung wird schon mal aufbewahrt, die Zeitung war und ist eine Wegwerfprodukt.
Als die Post noch Zeitung machte
Deutsches Postmuseum
Frankfurt/Main 1994